imPuls

April, April macht was er will…

31. März 2021

Ich erinnere mich an Pfützen, in denen sich der Regenbogen spiegelt.

Ich erinnere mich an nasse und kalte Füße, weil ich beim ersten Sonnenschein schon im eiskalten Bach gespielt habe.

Ich erinnere mich an das brennende Gesicht, den warmen Bauch und den kalten Rücken und Hintern, wenn ich am Osterfeuer stand.

Ich erinnere mich an den Geruch von Frühling, der in der Nase kitzelt.

Ich erinnere mich an die Heiserkeit und den Schnupfen bei der ersten Erkältung des Frühlings, weil die kurze Hose doch noch nicht angemessen war.

Ich erinnere mich an die Ostereier, die meine Eltern unbemerkt direkt vor meiner Nase beim Spaziergang versteckten.

Ich erinnere mich an den Tau, der morgens früh in der Sonne glitzert.

Ich erinnere mich, wie gut das Rührei bei einem gemeinsamen Frühstück nach dem Gottesdienst um 5:30 Uhr am Ostermorgen schmeckt.

Ich erinnere mich, wie ich in Jerusalem in der Grabeskirche stand und nichts mit meiner Vorstellung vom Grab Jesu übereinstimmte.

Ich erinnere mich an Spaziergänge, die mit Sonnenschein begannen und mit Schnee endeten.

Ich erinnere mich ans Blumenumtopfen und Fensterputzen bei schönstem Frühlingswetter.

Ich erinnere mich an die Kirschblüte in Göttingen an der Universität, die dem ganzen Frühling einen rosaroten Schimmer verlieh.

Ich erinnere mich an den ersten Spargel mit Kartoffeln und brauner Butter. 

Ich erinnere mich den letzten April. In dem ich diesen hier herbeigesehnt habe…

Ihre 
Juliane Borth
Vikarin an St. Servatius