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Zukunftsplan: Hoffnung

14. Februar 2022
“I Know the Plans I Have for You” von der Künstlerin Angie Fox © 2020 World Day of Prayer International Committee, Inc.

Was die Welt seit dem 24. Februar mit dem furchtbaren Angriffskrieg Russlands in der Ukraine erlebt, macht mich fassungslos und wütend. Ich bin erschrocken und voller Mitgefühl für die Opfer. Ein Krieg in Europa, nur 1,5 Flugstunden von hier. Das ruft bei der älteren Generation tragische Erinnerungen hervor.

Wie passend ist dazu der für den diesjährigen Weltgebetstag ausgewählte Bibeltext:
„Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden.“ (Jer 29,14)
Am ersten Freitag im März (4.3.) begehen traditionell Menschen in über 150 Ländern der Erde den Weltgebetstag – in diesem Jahr der Frauen aus England, Wales und Nordirland. Unter dem Motto „Zukunftsplan: Hoffnung“ laden sie ein, den Spuren der Hoffnung nachzugehen. Sie erzählen uns von ihrem stolzen Land mit seiner bewegten (auch nicht konfliktfreien) Geschichte und der multikulturellen und -religiösen Gesellschaft.
 

„Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden“ (nach der Bibelübersetzung Hoffnung für alle), schreibt der Prophet Jeremia (Jer 29,14).
Dieser Vers richtet den Blick nach vorne und stiftet ein so kostbares Gut inmitten der Verzweiflung: Hoffnung. Im Vers 11 heißt es zuvor:
Ich, der HERR, habe Frieden für euch im Sinn und will euch aus dem Leid befreien.
Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Mein Wort gilt!
Jeremia schreibt an die Exilierten in Babel, nachdem Jerusalem 587 vor Christus erobert worden ist. Wir brauchen heute diese Hoffnung auf Frieden keinen Deut weniger.

Das Wichtigste, was wir für die Opfer von Gewalt und Krieg, und für die Menschen in der Ukraine tun können, ist wahrscheinlich unser Gebet für sie. In den Fürbitten im Gottesdienst, in Friedensgebeten und auch am Weltgebetstag tun wir das von Herzen gemeinsam. Und wir können den humanitären Einsatz durch Spenden, z.B. an die Diakonie, unterstützen.

„Ich werde euer Schicksal zum Guten wenden.“
Der Vers des Propheten Jeremia tröstet mich in der Sorge, dass der Krieg weiter eskaliert. Ich hoffe, die wirtschaftlichen Sanktionen und Isolationen führen mit massivem Druck den Aggressor Putin und sein Regime zum Umdenken.

Die Theologin und Autorin Tina Willms träumt von einem Friedensministerium anstatt eines Verteidigungsministeriums. Und von einem Etat für Versöhnung.
Und ich frage mich, ob ein 100 Mrd. € Sondervermögen für die Aufrüstung der Bundeswehr der allein richtige Weg ist.
Denn es gibt keine Gewinner im Krieg! Das erste Opfer von Krieg, so lehrt es die Erfahrung, ist die Wahrheit. Einige der schmerzhaftesten Spuren, die Kriege in den Seelen von Menschen und Völkern hinterlassen, sind Folgen von Gerüchten und Lügen.

Möge Gott uns allen Wege zum Frieden weisen und seine Friedenstaube uns leiten. Amen.

Ihr 
Pastor Gerd Florian Beckert

Bildrechte

“I Know the Plans I Have for You” von der Künstlerin Angie Fox © 2020 World Day of Prayer International Committee, Inc.